Die Partie begann ausgeglichen, wobei die Zürcher vor allem mit guter Deckung und schnellen Gegenstössen überzeugten. Dennoch gelang es nicht, sich entscheidend absetzen. In der gesamten ersten Halbzeit betrug der Torunterschied nie mehr als zwei Treffer; ein Vorbote für den Krimi, der sich zum Ende des Matchs abspielen sollte. Neben den starken Leistungen unserer Torhüter Tim Müller und Silvan Fürst zeigte sich vor allem Luc Kummer mit mehreren gelungenen Aktionen. Mit einer knappen 14:13-Führung ging es optimistisch in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit drehte das Heimteam dann richtig auf. Die SG Fides/Otmar St. Gallen versuchte mit einem siebten Feldspieler zu einfacheren Toren zu kommen. Doch die Zürcher waren gut darauf vorbereitet und nutzten die riskante Taktik der Gäste eiskalt aus: Vier Treffer ins leere Tor brachten erstmals eine deutliche Führung (19:14, 35. Minute). Vor allem Flügelflitzer Valentin Baer brillierte in dieser Phase mit drei Toren und einem Steal in kürzester Zeit. Der Vorsprung konnte bis zur 47. Minute aufrechterhalten werden (25:21), bevor eine unkonzentrierte Phase die Gäste wieder ins Spiel brachte. Innerhalb von nur zwei Minuten glich die SG Fides aus (25:25) und das Spiel entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch mit sehenswerten Aktionen auf beiden Seiten.
Drei Minuten vor Schluss gingen die Gäste erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung, und es sah danach aus, als würde die gute Leistung des Heimteams unbelohnt bleiben. Doch kurz vor dem Abpfiff gelang der Ausgleich, und in der letzten Sekunde scheiterte der 200-fache Nationalspieler Robert Weber von der SG Fides freistehend vor dem Tor. Damit endete das Spiel 31:31, ein Punktgewinn, der trotz allem glücklich erscheint. Dennoch bleibt der bittere Beigeschmack, dass man sich für die starke Leistung nicht mit einem zweiten Punkt belohnen konnte.
Bereits am kommenden Donnerstag steht das nächste Spiel im 16tel-Final des Schweizer Cups auswärts gegen den SC Frauenfeld an.
Bericht: Michael Laszlo