Count
MU19E: Qualifikation für Playoff-Finale geschafft!

MU19E: Qualifikation für Playoff-Finale geschafft!

«The man on top of the mountain didn’t fall there.» - Ein Zitat vom legendären Football-Coach Vince Lombardi, das treffend die Erfolgsgeschichte unserer U19-Elite beschreibt. Von aussen betrachtet, sieht man nämlich eine sehr erfolgreiche Fassade unseres Junioren-Flaggschiffes: 17 Siege aus 18 Spielen, Einzug in den Cuphalbfinal gesichert und zudem den Einzug in die Finalspiele um die Meisterschaft bereits fünf Spiele vor Ende der Saison geschafft - enorm gut! Wir sind also (zusammen mit Finalgegner Winterthur) «the man on top of the mountain». Was dies jedoch an Arbeit bedeutete, wieviel die Jungs investieren und welche Steine uns im Weg liegen, das sieht man von aussen nicht. Gerne nehmen wir Sie mit, liebe Leserinnen und Leser, zu einem Blick hinter die Kulissen. Ein Einblick aus drei Blickwinkeln:

Blickwinkel der Spieler
Für mich gibt es zwei Arten von Spielern: Diejenigen, die den Aufwand für Erfolg verstehen, und diejenigen, die es nie sein werden. Wir können uns glücklich schätzen, eine grosse Anzahl der ersten Sorte in unseren Reihen zu haben. Was die Jungs für das Team und den Verein investieren, wird wohl oft unterschätzt. Wir haben zum Beispiel mehrere Spieler, die in einer Sportschule oder Sportlehre sind und um die sieben Mal pro Woche trainieren. Andere gehen jeweils früher aus der Schule oder von der Arbeit, um rechtzeitig im Training sein zu können. Wieder andere pendeln über eine Stunde ins Training. Viele machen Extra-Schichten im Kraftraum, um physisch besser zu werden. Und einige gehen wöchentlich in die Physiotherapie, um gesund zu werden. Robin Schmid, zum Beispiel, bestreitet eine herausfordernde Saison: Er muss mit einer langwierigen Handverletzung kämpfen, musste mehrmals wöchentlich zur Physio, musste alle 2 Stunden (!) Handübungen machen und mehrfach einen Rückschlag einstecken. Er investiert viel und brennt trotzdem jede Sekunde für den Erfolg der Mannschaft. Als wäre dies nicht genug, trainiert er auch noch eine U13-Mannschaft bei uns im Verein. Nebst ihm trainieren auch Len und Gilles ein Foxi-Kids Team. Benjamin wiederum hilft wöchentlich bei Dimis Bistro mit. Und etliche der Jungs findet man jährlich im Handballcamp als Helfer. Kurz gesagt: Die U19-Jungs investieren enorm viel, damit ihr Team und der Verein erfolgreich sind. Hut ab!

Blickwinkel der Wertschätzung und Talentörderung
Grosser Erfolg bringt viel Aufmerksamkeit mit sich. Diese Tatsache stellt einige der Jungs vor neue und ungewohnte Situationen: Man wird von anderen Vereinen angefragt, bekommt NLB-Angebote von anderen Top-Clubs und erhält Vertragsangebote für die kommende Saison bei GC Ami. Kurz: Man versucht rauszufinden, wie die nächste Saison aussehen soll. Völlig zurecht, so finde ich, bekommen diese Jungs die Wertschätzung und Aufmerksamkeit sowohl von anderen als auch von unserem Verein, denn sie spielen auf beeindruckendem Niveau. Und trotzdem fragt man sich: Wie kann ein 18-jähriger hierbei bodenständig und auf sich fokussiert bleiben? Woher soll er wissen, auf was und wem er vertrauen kann? Wie kann hier die U19-Elite die erste Priorität bleiben? Diese Fragen kann jeder für sich werten. Fakt ist, dass sich unser Team wöchentlich mit diesen Situationen beschäftigen muss. Ab und zu denke ich mir: «Lasst uns doch einfach in Ruhe arbeiten!». Andererseits freue ich mich enorm, dass die Jungs die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Für den Trainerstaff ergibt sich so die anspruchsvolle Aufgabe, die Balance zu wahren: Die Jungs fokussiert und bodenständig zu halten und andererseits die Wertschätzung keinesfalls zu untergraben. Nur so funktioniert Talentförderung.

Blickwinkel des Trainerstaffs
Der Trainerstaff hat eine einfache Philosophie: «Versuche jedes Training ein bisschen besser zu sein als im letzten Training». Wir wollen also den Jungs vermitteln, immer eine Art Dringlichkeit zu verspüren besser zu werden – sich nie zufrieden zu geben. Für die Jungs ab und zu schwierig umzusetzen, wenn man gerade mit zehn Toren Unterschied gewonnen hatte. Jaja, ein Luxusproblem, wissen wir doch. Jedoch birgt sich hier die wohl grösste Hürde für die restliche Saison: Mit dem Cup-Halbfinal gegen Pilatus und den Finalspielen gegen Winterthur kommen die wichtigsten Spiele noch auf uns zu. Wenn wir bis dahin auf der faulen Haut liegen und uns auf Lorbeeren ausruhen, dann werden wir nicht bereit sein, wenn es so weit ist. Umso wichtiger ist es, im Hier und Jetzt gut zu arbeiten. Denn ihr wisst ja: «The man on top of the mountain…».

Am 20. März um 20:00 Uhr spielt die U19-Elite ihr Cup-Halbfinal gegen die SG Pilatus in der Saalsporthalle. Wir würden uns sehr über tatkräftige Unterstützung freuen!

 

Bericht: Michael Laszlo, Trainer MU19 Elite