Der Aufwand, wochentags an ein Auswärtsspiel in die Thuner Lachen Halle zu reisen, ist gross. Die Tatsache, dass sowohl Stammkeeper Saldatsenka (krank) wie auch Topscorer Popovski (verletzt) nicht mittun konnten, machte die Aufgabe gegen Wacker Thun nicht einfacher. Punkte in Thun zu ergattern ist für jede Mannschaft der Quickline Handball League eine Herausforderung – umso schöner, konnte man auch in der dritten Spielrunde mit beiden Punkten im Gepäck die Rückreise nach Zürich antreten. Am Ende gewannen die Zürcher das Spiel mit einem knappen Endresultat sicher.
Konzentrierte Leistung von Beginn weg
Erneut startete GC Amicitia Zürich konzentriert in die Partie, was langsam, aber sicher als konstantes Muster bewertet werden kann. Eine solide Defensive vermochte zwar den Führungstreffer von Wacker Thun nicht verhindern, die 3:1 Führung durch den erneut soliden Gion Hayer jedoch legte einen ersten Grundstein in die Partie: die Gewissheit, dass man auch in der Lachen Arena mitspielen kann, festigte sich. Und so liess sich die Mannschaft von Werner Bösch auch nicht durch die stetigen Führungswechsel in der ersten Halbzeit aus dem Konzept bringen. Der Treffer von David Poloz zur 13:12 Führung nach 25 Spielminuten und die darauffolgende Parade von Arne Fuchs ermöglichte den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung – und von nun an hatte GC Amicitia Zürich das Geschehen auf dem Spielfeld im Griff. Das Pausenresultat von 13:16 entsprach im Grossen und Ganzen dem Spielverlauf.
Nach der Pause schien GC Amicitia Zürich entschlossen, das Spiel rasch in die gewünschte Richtung zu leiten. Ein erneut mitentscheidender Treffer von Gion Hayer zum 18:13 ebnete den Weg zu einem Sieg, der in der zweiten Halbzeit nie mehr in Frage gestellt wurde. 40 Sekunden vor Schluss netzte Janus Lapajne zum 29:26 ein – und obschon Wacher Thun in der Folge durch Delhess und Römer noch auf ein Tor verkürzen konnte: der Sieg in der Lachen Halle war nicht gefährdet.
So zeigte sich auch Headcoach Werner Bösch zufrieden mit der Leistung: «Wir konnten den Wirkungskreis von Ron Delhess nicht so eindämmen, wie wir das wollten. Dadurch wurde es am Ende doch eng. Aber am Ende ist es ein Auswärtssieg in Thun, was nie einfach ist.» Die Tatsache, dass der Ausfall von Topscorer Martin Popovski durch die Mannschaft getragen wird und dass junge Spieler in die Verantwortung gehen können – Kreisläufer Marc Bader und Linksaussen Gion Hayer skorten beide bei ihren jeweils fünf Würfen – baut ein Team speziell zu Beginn einer langen Saison auf. Dass Ausfälle einen Einfluss haben können, ordnet auch Bösch entsprechend ein: «Jeder Ausfall hat am Ende einen Impact auf die Aufstellung und aufs Spiel. Sie schaffen aber auch Möglichkeiten für andere, in die Verantwortung zu gehen. Und heute haben wir gezeigt, dass wir mit Ausfällen umgehen können. Es war gute Übung: es wird wohl nicht das letzte Mal sein, dass wir Ausfälle zu verzeichnen haben.»
Abschluss der «Berner Woche» am Sonntag in der Saalsporthalle
Nach einem intensiven Start in die Meisterschaft 2024/25 gastiert in der «Berner-Woche» am kommenden Sonntag der BSV Bern in der Saalsporthalle. Die Stadtberner sind solide in die Meisterschaft gestartet, bekundeten aber gegen den Aufsteiger RTV 1879 Basel in der letzten Runde erhebliche Mühe: nach einem deutlichen Rückstand zur Pause konnte der Sieg erst in wahrlich letzter Sekunde sichergestellt werden. GC Amicitia Zürich aufgrund dessen als klaren Favoriten zu titulieren, wäre vermessen. Kann die Mannschaft ihre Leistungen aber stetig verbessern, darf mit einer attraktiven Partie und möglichen, weiteren Punkten gerechnet werden. Headcoach Werner Bösch zum anstehenden Spiel gegen den BSV Bern: «Wir müssen uns insgesamt sicher noch einmal ein bisschen steigern – und wenn wir es schaffen, die Details zu verbessern, dann sind sicher gegen den BSV Bern Punkte im Bereich des Möglichen.»
Spielbeginn des vierten Meisterschaftsspiels in der Saalsporthalle am Sonntag, 15. September, ist um 16 Uhr.