Für einmal war es kein Nervenkitzel: die Kadetten Schaffhausen konnten das Spiel gegen GC Amicitia Zürich von Beginn an – zumindest resultatmässig – bestimmen. Wenn auch die defensive Leistung der Blau-Weissen zum Start solid war: bereits in der ersten Halbzeit schlichen sich da und dort technische Fehler ein, die der Schweizermeister aus Schaffhausen gekonnt nutzte. Bereits nach knapp 20 Spielminuten war die Mannschaft von Werner Bösch mit einem Fünf-Tore-Rückstand im Hintertreffen. Die sonst sehr gute Wurfquote der Zürcher – nur 64 Prozent aller Schüsse fanden am Mittwoch den Weg ins Tor – half ebenfalls nicht, das Resultat in gewünschte Bahnen zu lenken. Werner Bösch, Headcoach von GC Amicitia, äusserte sich nach dem Spiel auch entsprechend selbstkritisch: «Vorne liess die Qualität zu wünschen übrig – und hinten fehlte es uns am unbedingten Willen, den Ball zu erobern und sich so eine neue, zusätzliche Chance zu erarbeiten.»
Resultatkorrektur bis zur Pause
Bis zur Pause konnten die Blau-Weissen den Rückstand zwar auf drei Tore verkürzen, dennoch schien es GC Amicitia Zürich an Emotionen etwas zu fehlen: der Charakter eines Spitzenkampfs kam in der BBC Arena vor knapp 500 Zuschauerinnen und Zuschauern nicht auf. Die Parade von Kadetten-Torhüter Pilipovic direkt nach Wiederanpfiff ermöglichte es den Kadetten, den Vorsprung kurz nach der Pause erneut zu erhöhen. Die Zürcher waren in der Folge nicht in der Lage, den Rückstand auf weniger als drei Tore zu verringern und mit dem Tor zum 16:24 durch Luka Maros in der 50. Spielminute war die Partie spätestens, aber sicher endgültig entschieden.
Zu viele Eigenfehler, eine schlechte Wurfquote und eine nicht ausgeglichen verteilte Scoring-Verantwortung führten dazu, dass sich GC Amicitia Zürich im Spitzenspiel geschlagen geben musste. Im Vergleich zu den letzten Spielen konnte einzig Topscorer Martin Popovski mit acht erzielten Treffern überzeugen. «Wir traten nicht auf, als wollten wir punkten. Wir waren nicht bereit ans Limit zu gehen und schafften es in den entscheidenden Momenten auch nicht, positive Emotionen zu erzeugen», resümierte Werner Bösch nach Spielschluss. Die zweite Niederlage in Serie muss GC Amicitia Zürich als Weckruf verstehen.
Wichtiges Auswärtsspiel gegen den ungeschlagenen HSC Suhr Aarau
Nach einem gelungenen Start in die Meisterschaft mit drei Siegen in Folge folgten Niederlagen gegen den BSV Bern und die Kadetten Schaffhausen. Will GC Amicitia Zürich den Anschluss an die Spitze nicht verlieren, sind dringend Punkte gegen die Aargauer notwendig. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man die nächste Begegnung in der Meisterschaft indes nicht, dies ist sich auch Werner Bösch bewusst: «Das wird ein harter Brocken. Der HC Suhr Aarau ist überragend in die Meisterschaft gestartet. Sie sind in einem regelmässigen Spielrhythmus und hatten eine Woche Zeit, sich auf uns vorzubereiten. Wollen wir aus Aarau Punkte mitnehmen, müssen wir deutlich kämpferischer auftreten und uns als Mannschaft auf die einfachen Dinge konzentrieren. Nur so sind wir in der Lage, aus diesem schwierigen Spiel Punkte mit nach Hause zu nehmen.» Der HSC Suhr Aarau ist in der laufenden Saison ungeschlagen und knüpfte den beiden Spitzenteams HC Kriens-Luzern und Pfadi Winterthur jeweils einen Punkt ab. Die von Werner Bösch geforderte Leistungssteigerung muss erfolgen, um zu Punkten zu kommen.
Nächstes Meisterschaftsspiel: HSC Suhr Aarau – GC Amicitia Zürich, Sonntag, 29. September. Spielbeginn in der Schachen Halle Aarau ist um 16 Uhr.