Trotz dem geschafften Ligaerhalt in der letzten Saison konnte die NLB-Mannschaft nicht wirklich zufrieden sein mit der im letzten Jahr gezeigten Leistung - mehr wäre durchaus dringelegen. Unzählige Male konnten die Zürcher zeigen, dass sie auch mit den nominell stärkeren Teams der Liga mithalten können - doch am Ende konnten nur allzu selten Punkte auf das eigene Konto verbucht werden. Um das vorhandene Potenzial in der Mannschaft bestmöglich nutzen zu können wurden auf die Saison 2024/25 hin an verschiedenen Stellen geschraubt - allem voran konnte man mit dem Spanier Oscar Carreño einen jungen, ambitionierten Trainer für die ebenfalls junge Mannschaft gewinnen, der die nötigen Fähigkeiten besitzt, die SG GC Amicitia/HC Küsnacht auf ein nächstes Level zu befördern. Auch im Trainingsbetrieb wurden einige Anpassungen vorgenommen, um die notwendigen Voraussetzungen für eine konkurrenzfähige NLB-Mannschaft zu schaffen.
Am 1. September 2024 wurde auch gleich die Saison erfolgreich lanciert. Dank einem 29:28 Erfolg zu Gast bei den Kantonsrivalen SG Wädenswil/Horgen war der Start in die Meisterschaft gelungen und die Mannschaft konnte sich zum ersten Mal für eine intensive Vorbereitungsphase über die Sommermonate belohnen. Wenige Tage später startete die SG GC Amicitia/HC Küsnacht auch souverän in die diesjährige Cup-Geschichte, wo man auswärts den im letzten Jahr aus der NLB abgestiegenen TSV Fortitudo Gossau wegfegte und diskussionlos in die nächste Runde des Mobiliar Handball Cups avancierte. Auf die beiden Vollerfolge zu Saisonbeginn folgten in der Meisterschaft zwei Dämpfer - gegen die beiden letztjährigen Top 5 Mannschaften Handball Emmen und BSV Stans konnte keine Punkte verbucht werden. Auswärts in Emmen war man nur während knapp 15 Minuten auf einer Höhe mit den Gastgebern, während man zu Hause gegen Stans dank einer starken ersten Halbzeit den Gegner während 40 Minuten fordern konnte.
MNLB-Captain Micha Trachsler ist zufrieden mit der Entwicklung seiner Mannschaft: "Man hat bereits in den ersten Spielen gemerkt, dass wir im Sommer enorme Fortschritte gemacht haben und zu einer Einheit zusammengekommen sind. Das stimmt mich sehr zuversichtlich und motiviert mich für den Rest der Saison, da ich auch weiss, dass noch viel Potenzial vorhanden ist."
Am vergangenen Wochenende reiste die NLB-Mannschaft ins Exil der CS Chênois Genève Handball nach Nyon, um gegen eine weitere auf dem Papier Topmannschaft zu spielen - doch die letztjährigen QHL-Absteiger waren zuvor miserabel in die Saison gestartet und standen vor der Begegnung mit den Zürchern nach drei Spielen noch ohne Punkte da. Die Devise vor der Reise in die Westschweiz - nicht ohne Punkte zurückkehren. Zwar erwischten die Genfer den besseren Start in die Partie, auch weil die Gäste zu oft am gegnerischen Torhüter hängen blieben, doch nach knapp 15. Minuten zeigte das Score einen Zwei-Tore-Vorsprung zugunsten der Zürcher an. Aufgrund zu vieler ausgelassener Chancen im Angriff und unnötiger Fehler in der Defensive, überliess man den Westschweizern bis zur Pause das Spieldiktat und liess sie ihrerseits auf 13:11 wegziehen. In der Pause war klar, ein Sieg liegt drin - denn mit zehn Fehlschüssen alleine in der ersten Halbzeit, oft alleine vor dem Tor, hat man sich selbst ein Bein gestellt. Die Zürcher brauchten in der zweiten Halbzeit einen Moment bis sie den Tritt fanden, doch dann vermochten sie nach und nach zu den Genfern aufzuschliessen und in der 47. Minute die Führung zu übernehmen. Obwohl die Chancen da waren, gelang es der jungen Mannschaft nicht, sich entscheidend abzusetzen und das Spiel zu entscheiden, zu oft scheiterte man aus aussichtsreicher Postition am gegnerischen Torhüter. Nach einer turbulenten Schlussphase wurden die Punkte geteilt, wobei für die SG GC Amicitia/HC Küsnacht ein Sieg durchaus drin gelgen wäre. Trotzdem hat die Mannschaft am vergangenen Sonntag eine gute Partie gespielt, ein Punkt auswärts in Genf ist auf jeden Fall etwas Wert.
Auch Neo-Coach Oscar Carreño blickt zuversichtlich auf den weiteren Verlauf der Saison: "Die bisherige Entwicklung der Mannschaft war fantastisch. Wir haben einiges in die Wege geleitet, um ein professionelleres Umfeld zu schaffen, um die Entwicklung der jungen Spieler zu fördern und gleichzeitig ein wettbewerbsfähiges Team zu entwickeln. Wir haben uns gegen zwei der besten Teams der Liga schwer getan, doch ich bin zufrieden mit den fünf Spielen, die wir bisher bestritten haben, da wir unser Spielsystem anwenden konnten und in der Lage waren drei Punkte zu erzielen, sowie in die nächste Runde des Cups einzuziehen. Wir müssen weitermachen und weiter daran arbeiten, nur so können wir gute Ergebnisse erzielen."
Der nächste Ernstkampf bestreitet die SG GC Amicitia/HC Küsnacht im Mobiliar Handball Cup. In der Hauptrunde treffen sie auf Ligakonkurrent TV Steffisburg. Das Spiel findet morgen Freitag, 27. September um 20:15 Uhr in Thun statt. Trotz einem anspruchvollen Los reist die Mannschaft mit viel Selbstvertrauen nach Thun, wo ein harter Kampf erwartet wird. Am 13. Oktober greift die NLB nach einer kurzen Pause wieder in den Meisterschaftsbetrieb ein, in der heimischen Saalsporthalle gegen die SG Fides/Otmar St. Gallen.