Das Ende zu Beginn der Replik: Topscorer Martin Popovski – so manches Spiel hat er schon mitentschieden – avancierte zum Pechvogel in der Schlussphase. Nachdem die Mannschaft von Werner Bösch sich wieder einmal gegen Spielende in Punktenähe gearbeitet hatte, konnte Popovski zum Siebenmeter antreten. Haris Berisha im Tor der Thurgauer wehrte den Ausgleich zum 27:27 ab – und kurz darauf fasste der 30-jährige Nordmazedonier eine Zeitstrafe – und die Niederlage war besiegelt. Popovski zum Sündenbock zu titulieren, wäre indes nicht richtig: über ein Drittel der 26 Zürcher Tore gingen auch am Samstag auf dessen Konto – bei einer ansehnlichen Trefferquote von 69 Prozent.
Ausgeglichene Leistung der Gastgeber
Im neunten Meisterschaftsspiel reüssierte am Schluss die ausgeglichenere Mannschaft, wobei bei Blau-Weiss in Sachen erfolgreichen Abschlüssen lediglich der Topscorer auf seine gewohnte Leistung gelangte. Im Gegensatz dazu konnte der HC Kreuzlingen zwei Mehrfach-Torschützen in die Statistik eintragen: Valon Deday und Eric Dambök netzten beide je siebenfach ein – dazu kam die Treffsicherheit einiger anderer Akteure hinzu. Bei Blau-Weiss hingegen fehlten die Treffer von Spielern wie Lapajne (zweitbester GC-Amicitia-Schütze) oder Slujiters, auch wurden die Flügel kaum bis gar nicht ins Spiel eingebunden.
Dass Spiele in der Defensive gewonnen werden, ist keine neue Weisheit. Dass zu einer stabilen Defensive auch gute Torhüterleistungen gehören, hat die laufende Saison bereits bewiesen. Für einmal konnten weder Stammkeeper Saldatsenka noch Arne Fuchs an die Leistungsgrenze gelangen – ist man als Mannschaft nicht in der Lage, über 30 Prozent der gegnerischen Würfe abzuwehren, wird es für jede Mannschaft fast unmöglich, zu punkten.
Präsident Philip Hohl sieht dies als Teil der samstäglichen Niederlage, aber nicht als zentralen Baustein: «Es hat einfach nicht viel gestimmt. Weder die Offensive noch die Defensive haben wirklich gezündet – das Feuer war phasenweise da, in der entscheidenden Schlussphase aber leider nicht. Wir werden dies analysieren und entsprechend thematisieren. Kreuzlingen ist diese Saison zu Hause sehr stark. Die zwei Punkte wären sehr wichtig gewesen.» Durch den Sieg schliessen die Thurgauer bis auf drei Punkte zu den Zürchern auf, welche wiederum den Anschluss an die Tabellenspitze etwas verlieren und sich nun im Mittelfeld wieder finden.
Anspruchsvolles Programm im November: Kadetten Schaffhausen als erste Hürde
Dass in der Quickline Handball League keine Punkte verschenkt werden, das dürfte GC Amicitia Zürich verstanden haben. Umso zentraler ist es, jedes Spiel gut eingestellt und vorbereitet in Angriff nehmen zu können. Konzentration, Wille und Kampf sind im nächsten Spiel sicher gefragt: die Zürcher treffen am Allerheiligen – am Freitag, 1. November – auswärts auf den Tabellenführer Kadetten Schaffhausen. Der Spielbeginn ist auf 18.45 Uhr angesetzt.