Die Situation war symptomatisch. Für das gestrige Spiel sowie für die gesamte Playoff-Serie. GC Amicitia führt kurz vor der Halbzeit 14:12. Hoppers-Schlussmann Paul Bar hält den Siebenmeter von Simon Getzmann und eröffnet den Gästen die Gelegenheit, sich in den verbleibenden 35 Sekunden eine Dreitore-Halbzeitführung zu erspielen und damit die Nerven des keineswegs nur souverän auftretenden BSV vor eigenem Anhang zu testen.
Serie der vergebenen Chancen
Stattdessen vertändeln die Zürcher den Ball 10 Sekunden vor der Sirene und fangen sich noch einen Gegenstoss-Treffer ein. Es sind solche Szenen, die Petr Hrachovec in seiner Spielanalyse und bei der Suche nach den Gründen für das Ausscheiden festhalten wird.
Für eingehende Analysen war es direkt nach dem Spiel natürlich noch zu früh. Zu frisch die Eindrücke des Ausscheidens, zu gross die Enttäuschung über die dritte Niederlage mit einem Tor gegen die Berner, davon zwei zuhause. Hrachovec: «Gratulation an den BSV Bern. Ich möchte meiner Mannschaft, trotz der Niederlage, zur tadellosen Einstellung gratulieren. Wir haben einen grossen Kampf geliefert und die Serie nicht heute, sondern in den beiden Heimspielen verloren.»
Verein und Mannschaft auf dem richtigen Weg
Es wäre in dieser Serie zweifellos mehr möglich gewesen. Und so wird die Spielzeit 2022/23 als eine in Erinnerung bleiben, in der GC Amicitia die vorangegangene Überraschungssaison zwar bestätigen konnte, die Krönung in Form einer Halbfinal-Serie gegen Kriens-Luzern jedoch verpasste. Zudem bleibt nach dem Ausscheiden die Gewissheit, dass sich Verein und Mannschaft auf dem richtigen Weg befinden, dieser Weg jedoch – wie so vieles im Leben – keine gerade Linie ist.
Spieltelegramm:
BSV Bern – GC Amicitia Zürich 27:26 (13:14)
GC Amicitia Zürich: Bar (9 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Bachmann (1 Parade); Harbuz (1), Blättler (4), Popovski (1), Sluijters (4), Gudmundsson (1), Bamert, Zeltner, Bader, Hrachovec (6/6), Quni (2), Poloz (4), Platz, Maros, Safranko (3)