Die zweite Mannschaft von GC Amicitia Zürich ist im Aufwärtstrend - zwar musste man vor knapp 10 Tagen in Winterthur eine deutliche Niederlage hinnehmen, jedoch trat die Mannschaft in den Spielen zuvor gegen die Gegner aus Birsfelden, Emmen und Steffisburg deutlich sicherer auf, als noch zu Saisonbeginn in Basel oder Endingen. In Winterthur passte vieles nicht zusammen - während man vorne zu leichtsinnig mit dem Ball hantierte und die Winterthurer zu schnellen Kontern einlud, gelang es in der Verteidigung nicht die nötige Härte an den Tag zu legen und sich dem Kampf zu stellen. Gegen die Gäste aus Gossau war also ein Reaktion gefordert.
Dass die Mannschaft an jenem Sonntagabend alles daran setzen würde die zwei Punkte in Zürich zu behalten, wurde den Zuschauenden bereits in den ersten Minuten ersichtlich. Es war von Beginn weg ein körperbetontes Spiel - beiden Teams war die Wichtigkeit dieses Spiels natürlich bewusst - und folglich vermochte sich in der ersten Halbzeit keine der beiden Mannschaften abzusetzen. Die Deckung agierte per se nicht schlecht, doch oft fehlte die letzte Überzeugung und nicht selten war man einen halben Schritt zu spät, was konsequent in einem Tor für die Gäste resultierte. Erfreulich anzuschauen war dagegen der Angriff der Zürcher, bei dem die beiden Flügelspieler Tran und Laszlo des öfteren in gute Wurfposistionen gebracht werden konnten - mit je sieben Treffer waren die beiden die Topskorer von GC Ami. Beim Stand von 15:16 zu Gunsten der Gäste wurden die Seiten gewechselt.
In der Garderobe war allen klar, dass für einen Sieg eine Steigerung der Defensivleistung in der zweiten Halbzeit nötig sein wird. Es würde von allem ein bisschen mehr brauchen - mehr Beinarbeit, mehr Kampf, mehr Überzeugung, mehr Emotionen. Trainer Schönholzer schien in der Garderobe die richtigen Worte gefunden zu haben, denn angrführt von Defensiveleader Trachsler konnten die Zürcher nach dem Seitenwechsel einen deutlichen Gang hochschalten. Während 20 Minuten musste der neu eingewechselte und überragend agierende Torhüter Müller lediglich zwei Mal hinter sich greifen. Bis zur 52. Minute gelang es der Mannschaft einen Pausenrückstand in einen Dreitorevorsprung umzukehren - zwar lief der Angriff von GC Ami nun nicht mehr so rund wie noch in der ersten Halbzeit, trotzdem hatte die junge Mannschaft das Spiel fest im Griff. Schlussendlich konnte man sich ab einer soliden Leistung völlig verdient über die nächsten Punkte und den dritten Saisonsieg freuen.
Mit diesem Sieg gelang es der SG GC Ami/HC Küsnacht den 11. Tabellenplatz zu festigen - und der Weg in Richtung Mittelfeld scheint geebnet. Mit einem Vorsprung von drei Punkten auf Gossau und vier bzw. fünf Punkte auf die abstiegsbedrohten Teams aus Steffisburg und Birsfelden haben die Zürcher nun etwas Luft zum Atmen im Abstiegskampf. Bis zu den Weihnachten stehen noch Spiele gegen das Topteam aus Stans, sowie gegen Wädenswil/Horgen und Möhlin, als auch gegen den um einen Punkt besser klassierten Nachwuchs aus Schaffhausen an. Am kommenden Samstag empfängt der drittplatzierte BSV Stans die Zürcher in der eigenen Eichlihalle, die Mannschaft um Trainer Schönholzer wird auf jeden Fall gefordert sein.
Bericht: Luc Kummer