Es war fast zum Verzweifeln. Ein um das andere Mal scheiterten die Zürcher an Jannis Scheidiger oder an der eigenen Ineffizienz. Die Wurfquote lag bis Mitte der zweiten Halbzeit noch in den tiefen Vierzigern (!). Der 13:17-Rückstand nach Dreiviertel des Spiels war ungenügender Lohn für eine Hoppers-Mannschaft, welche ein komplett anderes Gesicht zeigte, als noch zwei Tage zuvor bei der 28:35-Niederlage gegen den gleichen Gegner. Die Körpersprache, die defensive Stabilität und die Intensität waren mit dem Auftritt vom Mittwoch nicht zu vergleichen. Nur die mangelnde Effizienz im Abschluss blieb die Achillesferse.
Dem Druck standgehalten
«Selbst bei einer Niederlage hätte ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen können», zeigte sich Petr Hrachovec zufrieden nach dem Spiel. Wie bereits am Mittwoch ging sein Team mit einem Rückstand in die Crunchtime (15:18 nach 49 Minuten). Dieses Mal war es jedoch GC Amicitia, welches in der entscheidenden Schlussphase eine Schippe drauflegen und die Partie mit einem 5:0-Lauf in die richtigen Bahnen lenken konnte. Hrachovec: «In den entscheidenden Momenten haben wir offensiv die richtigen Entscheidungen getroffen und dem Druck standgehalten. Ein Riesen-Kompliment an die Mannschaft.»
Mit diesem Willenssieg schliessen die Hoppers das Handballjahr 2023 als Tabellendritter und Cup-Viertelfinalist ab. «Wir können mit der bisherigen Saison sehr zufrieden sein», bilanzierte der Cheftrainer, nicht ohne gleich den Mahnfinger zu heben: «Wir können das schon alles richtig einschätzen und müssen auf dem Boden bleiben. Unser Weg stimmt, aber die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.»
Trainingsbeginn am 8. Januar
Die Spieler verabschieden sich jetzt in die wohlverdiente Weihnachtspause, bevor es am 8. Januar bereits wieder mit der Vorbereitung und Ende Januar im Cup weitergeht. Sie tun es mit der Gewissheit, auch Spiele gewinnen zu können, in denen nicht alles nach Wunsch läuft und der Sieg über Kampf, Wille und Mentalität zu erzwingen ist.
Selbst dann, wenn man nahe der Verzweiflung ist.
Spieltelegramm:
GC Amicitia Zürich – HSC Suhr Aarau 25:21 (8:9)
GC Amicitia Zürich: Saldatsenka (13 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Willimann, Müller; Cagalj (1), Blättler (4/3), Kaleb (3), Popovski, Sluijters (3), Hayer (1), Bamert (4), Bader, Quni (4), Poloz (3), Platz, Thümena, Lapajne (2)
Die nächsten Heimspiele von GC Amicitia (Saalsporthalle):
- GC Amicitia Zürich – Pfadi Winterthur (10.02.23, 18:00 Uhr)
- GC Amicitia Zürich – HC Kriens-Luzern (24.02.23, 18:00 Uhr)
- GC Amicitia Zürich – HSC Kreuzlingen (02.03.23, 18:00 Uhr)
- GC Amicitia Zürich – TSV St. Otmar St. Gallen (23.03.23, 18:00 Uhr)