In einem Moment war sie weg, die grosse Anspannung, die Intensität, die Konzentration. Gewichen einer tiefen Leere und Enttäuschung über das eben offizialisierte Ausscheiden. Da konnten auch die zahlreich angereisten Hoppers-Anhänger in der Krienser Krauerhalle wenig ausrichten. Sie hatten ihre Mannschaft mit ihrem lautstarken Dauersupport über die gesamte Partie getragen und feierten sie auch nach dem Schlusspfiff minutenlang.
Solide Defensive, mangelhafte Effizienz
Anders als die vier ersten Begegnungen, welche allesamt torreich waren, glich dieses fünfte Duell einer eigentlichen Abwehrschlacht. Trotz einer soliden Deckung und einem erneut starken Viacheslau Saldatsenka im Tor, gingen die Gäste mit einem 10:14-Rückstand in die Pause, was vor allem der mangelnden Effizienz geschuldet war.
Die Wurfquote von lediglich 47% zur Halbzeit war Indiz dafür, dass sich GC Amicitia für die gute Defensivarbeit nicht belohnte und gegen den starken Krienser Rückzug kaum je zu einfachen Toren kam. Petr Hrachovec zum ersten Durchgang: «In der ersten Hälfte konnten wir nicht wirklich unseren Handball spielen, was auch daran lag, dass wir 14 Minuten lang in Unterzahl agieren mussten.»
Kurz nach Wiederanpfiff erhöhte der HCKL gar auf 14:9, der höchsten Krienser Führung an diesem Abend. Aber auch davon liessen sich die Zürcher nicht entmutigen und zeigten im Anschluss ihre beeindruckende Mentalität, welche charakteristisch ist für diese Mannschaft und die Basis bildete für diese bemerkenswerte Saison.
Einmal mehr Charakter bewiesen
Tor um Tor holten die Gäste auf, glichen zum 18:18 aus und zwangen die Innerschweizer in eine letzte hochspannende Crunchtime. Drei verworfene freie Abschlüsse in den letzten vier Minuten, darunter ein Siebenmeter, besiegelte schliesslich die Zürcher Niederlage und das Ausscheiden. Hrachovec: «In der zweiten Hälfte haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Am Ende waren es eine oder zwei Aktionen, welche das Spiel entschieden haben. Glückwunsch an Kriens.»
So gross die Enttäuschung auf Seiten von GC Amicitia gestern kurz nach 20:00 Uhr auch war. Sie wird zweifelsohne bald einem Gefühl von Stolz weichen. Stolz über eine fantastische Saison und über eine Mannschaft, die gezeigt hat, was mit harter Arbeit und Mentalität möglich ist.
Spieltelegramm:
HC Kriens-Luzern – GC Amicitia Zürich 24:21 (14:10)
GC Amicitia Zürich: Saldatsenka (12 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Bar, Willimann; Cagalj (1), Osterwalder, Blättler (1), Kaleb (2), Popovski (6/2), Sluijters (3), Hayer, Bader, Quni (2), Poloz (2), Platz (1), Tobler, Lapajne (3)