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SPL: Der Schweizermeister-Titel zum Greifen nah – morgen in der Saalsporthalle

SPL: Der Schweizermeister-Titel zum Greifen nah – morgen in der Saalsporthalle

Durch den sensationellen Sieg am Mittwochabend auswärts in der Kreuzbleiche und somit dem 2:1 in der Best-of-Five-Serie, hat unser SPL1-Team die historische Chance, morgen zuhause in der Saalsporthalle zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Schweizer Meistertitel zu holen!

«Wir wissen, dass wir noch eine schwierige Aufgabe vor uns haben. Wir sind aber voller Vorfreude, Zuversicht und einfach extrem glücklich und stolz auf die Chance, welche wir erhalten. Und wir freuen uns darauf vor einer tollen Kulisse am Samstag alles zu geben!» meint Coach Kent Ballegaard zum anstehenden Showdown im Spiel vier der Best-of-Five-Serie im Kampf um die Meister-Trophäe.

In dem Playoff-Final als klarer Underdog angetreten, gegen den ebenfalls sehr heimstarken LC Brühl, gelang dem Team von Coach Kent Ballegaard am letzten Mittwoch das Break auswärts in St.Gallen. Den damit gewonnen Matchball zum Titel will unser Team morgen, getragen von einem blau-weissen Publikum, nutzen.

Um aus der Saalsporthalle einen regelrechten Hexenkessel zu machen, brauchen wir alle GC-Fans! Kommt in die Saalsporthalle und feiert unser Team für seine grossartige Leistung in diesen Playoffs. Es ist Zeit gemeinsam Geschichte zu schreiben und den Schweizer Meistertitel nach Zürich zu holen.

Anpfiff ist morgen Samstag um 17.30 Uhr in der Saalsporthalle!

Bis morgen und hopp GC Ami!

Info: Bitte beachtet, dass parallel zu unserem Event, die Cycle Week in der Saalsporthalle stattfindet und keine Parkplätze bei der Halle vorhanden sind. Bitte benutzt die ÖV für die Anreise. Alternativ gibt es Parkmöglichkeiten im Brunaupark.

 

Doppelinterview mit Era Baumann und Angelina Schläpfer

Eine tragende Rolle auf Seiten der Zürcherinnen spielen unter anderem auch die beiden Flügelspielerinnen und ehemaligen GC-Juniorinnen Era Baumann und Angelina Schläpfer. In einem Doppel-Interview erzählen sie uns, was ihre Teamdynamik so besonders macht, wie sie sich mental und physisch auf das Spiel morgen vorbereiten, ob Era tatsächlich einen Spick in ihrem Match-Trikot hat, wie sie zum Handball gekommen sind und vieles mehr. Viel Spass beim Lesen.

Angelina und Era, was macht eurer Meinung nach die Teamdynamik in dieser Saison so besonders und wie hat sie zu eurem bisherigen Erfolg beigetragen?

Angelina: Wir sind mittlerweile wie eine Familie zusammengewachsen. Jede von uns stellt das Team an erste Stelle und jede gönnt jeder alles. Das hat einerseits mit unseren Charakteren zu tun, aber sicherlich auch damit, dass in unserem kleinen Team jede eine wichtige Rolle hat, ohne die wir nicht mehr richtig funktionieren könnten.

Era: Was es speziell macht, ist, dass wir einfach extrem zusammenhalten, uns gegenseitig auch aus schwierigen Situationen helfen und uns Erfolge gegenseitig gönnen. Die Teamdynamik, die wir haben, ist essenziell für unseren Erfolg. So leben wir nicht von der individuellen Klasse einzelner Spielerinnen, sondern von unserem unglaublichen Zusammenspiel und Teamgeist.

Ihr habt beide grosse Fortschritte gemacht in den letzten zwei Jahren in der SPL1 und als Flügelzange in der Liga aufhorchen lassen. Was hat eurer Meinung nach dazu geführt, dass ihr so einen grossen Schritt nach vorne gemacht habt in relativ kurzer Zeit?

Angelina: Ein ganz wichtiger Teil ist natürlich das riesige Engagement und das Vertrauen in mich von Kent. Durch die vielen Spielzeiten konnte ich sehr viele Erfahrungen und auch Selbstvertrauen gewinnen. Ich weiss auch, dass ich immer liefern muss.

Era: Neben dem von Angelina erwähnten Vertrauen von Kent und der vielen Spielzeit war für meine Entwicklung auch der grosse Support, den ich aus meinem Umfeld erhalten habe, sehr wichtig. Sei es von Trainern, Athletiktrainern, von meinen Freundinnen, aber vor allem auch von meiner Familie und meinen Eltern, die mich extrem unterstützen. Und natürlich geht nichts über viel, viel trainieren, Einsatz und Wille.

Angelina: Dem schliesse ich mich natürlich an. Die riesige Unterstützung, die ich von meinem Umfeld und insbesondere meiner Familie und Eltern spüre, ist grundlegend für meine Entwicklung und ich bin dafür sehr dankbar.

Morgen habt ihr die Chance, den Schweizermeister-Titel zu holen. Wie bereitet ihr euch mental aber auch physisch auf das Spiel vor?

Era: Physisch war es wichtig, nach dem Spiel am Mittwoch runterzufahren, den Körper zu regenerieren mit viel Schlaf und gutem Essen. Psychisch probiere ich, mir alles zu visualisieren und vorzustellen, wie es sein könnte. Und ich habe eine grosse Vorfreude auf das Spiel morgen.

Angelina: Der Druck liegt bei unseren Gegnerinnen, sowohl aufgrund des Standes in der Finalserie als auch der Erwartungshaltung in ihrem Umfeld. Zudem haben sie in dieser Saison bei uns zu Hause noch keinen Punkt geholt. Wir haben uns nach dem dramatischen Sieg in Nottwil gesagt, dass jetzt alles nur noch Zugabe ist. Und diese letzte Zugabe holen wir uns jetzt. Physisch gesehen, müssen wir unsere Batterien so gut wie möglich aufladen.

Mit welchem Mindset geht ihr in das Spiel am Samstag?

Angelina: Wir freuen uns riesig auf das Spiel und zeigen, was wir als Team draufhaben. Das wird reichen.

Era: Wir wollen den Sack zumachen und den Titel nach Zürich holen und am besten auch in Zürich feiern können. Aber gleichzeitig wissen wir, dass wir nicht mit Druck oder Nervosität in die Partie reingehen müssen. Wir haben keinen Druck. Dieser liegt komplett bei den Brühlerinnen. Wir «dürfen» morgen, sie aber «müssen» schon fast gewinnen.

Was macht ihr am Samstag bis zur Besammlung in der Saalsporthalle?

Era: Ich werde sicher auf meinen üblichen Spaziergang gehen, den ich jeweils vor einem Match mache. Dann mein typisches Matchessen geniessen und vielleicht vor dem Spiel noch einen Kaffee trinken mit ein paar anderen Spielerinnen. Das ist meine normale Routine.

Angelina: Lange schlafen, danach gut frühstücken, chillen und wie immer ca. drei Stunden vor dem ersten Pfiff Pasta essen.

Am morgigen Spiel werden u.a. auch viele Kids vom Stadt Zürcher Sportförderprogramm «Talent Züri» in der Halle sein und euch auch als Einlaufkids auf das Feld begleiten. Ihr beide wart ebenfalls im «Talent Züri», bevor ihr zu GC Amicitia ins FU13 gestossen seid. Was hat für euch damals den Ausschlag gegeben, die Sportart Handball auszusuchen? Und habt ihr als Talent-Züri-Kids ebenfalls einen solchen Event wie das Spiel morgen besucht und allenfalls noch heute Erinnerungen daran?

Angelina: Während dem Talent Züri war Kung Fu mein Sport. Danach wollte ich einen anderen Kampfsport ausprobieren. Nein, im Ernst: Tatsächlich habe ich meine Leidenschaft für Handball durch das Talent Züri gefunden. Das «GC Ami Chlausturnier» hat mir damals ziemlich gut gefallen. Dazu kam, dass mit Solina Mota Campos eine Talent-Züri-Freundin bereits im FU13 war. Das Talent Züri war so vollgepackt mit tollen Erlebnissen, aber das Leichtathletik-Training im Letzigrund neben den LCZ-Cracks war schon speziell. Ich kann das Programm jedem, der die Chance hat, nur empfehlen. Diese Erfahrungen damals waren wirklich grossartig!

Era: Ich bin zum Handball gekommen, weil mir alles am Handball gefällt. Man muss schnell, flink und stark sein und etwas im Kopf haben. Auch habe ich relativ schnell gemerkt, dass mir diese Sportart liegt, und schnell Gefallen daran gefunden. Über Thomas Rosser bin ich dann zu GC gekommen. Ich war tatsächlich auch mal Einlauf-Kind am Cup-Final, ich glaube 2018, wo Spono gegen Brühl in der Saalsporthalle gespielt hat und Spono sich damals durchgesetzt hat. Daran mag ich mich noch relativ genau erinnern.

Era, in deinem Geburtstags-Post auf dem Instagram-Profil deines Teams (gcamicitiazuerich_spl) steht, dass du dir in dein Trikot immer einen Spick mit Zielen und Notizen klebst für das Spiel. Hält das den ganzen Match im Trikot und wann schaust du darauf?

Era: Ja, das stimmt. Ich mache mir jeden Match einen Spick, also kleine Notizen, und das hält tatsächlich den ganzen Match in meinem Trikot. Ich schaue vor allem dann darauf, wenn Situationen nicht so abgelaufen sind, wie ich wollte, also ich zum Beispiel verschossen habe, und ich mich nicht mehr richtig fokussieren kann. Dann schaue ich gerne auf meinen Spick.

Und verrätst du uns, was auf deinem Spick letzten Mittwoch stand?

Era: Ich will nicht zu viel verraten, was auf dem Spick stand, aber es gibt so zwei, drei Punkte, die immer draufstehen: «Ruhe», «Enjoy» und «Smile» mit einem gross gezeichneten Smiley, damit ich nicht vergesse, Spass zu haben und damit ich weiss, dass wir das alles dürfen und es eine riesige Ehre ist, hier spielen zu können.

Angelina, was wird wohl in deinem Geburtstag-Post im August für ein «Fun-Fact» über dich stehen?

Angelina: Wohl, dass ich in den USA aufgewachsen bin und deshalb Freunde von dort aus unsere Spiele schauen und uns unterstützen. Vielleicht auch noch, dass ich vor jedem Spiel ein Focuswasser trinke.

Wir erwarten morgen eine tolle Kulisse in der Saalsporthalle und viele Zuschauende, die das Spiel live auf SRF Info mitverfolgen. Was ist eure Botschaft an die GC-Fans, aber auch an die Zuschauenden, die das erste Mal Frauen-Spitzenhandball mitverfolgen?

Angelina: Ich denke, man hat unschwer gesehen, dass Frauenhandball ein sehr schnelles, hartes Spiel mit vielen Toren und gegenseitigem Respekt ist. Wir wollen auch Vorbilder sein und zeigen das mit Leidenschaft und einem sehr hohen Unterhaltungswert. Zudem spielen wir in der schönsten Halle in der besten Stadt. Wie kann man da nicht Fan sein? Unsere blau-weisse Wand ist unglaublich, ein riesiges Dankeschön für diesen grossartigen Support!

Era: Meine erste Botschaft ist ebenfalls ein «Vielen, vielen Dank». Es ist ein unglaublicher Support, den wir fühlen und der uns sehr glücklich macht. Wir schätzen diese Unterstützung extrem schon über die ganze Saison hindurch. Und wir hoffen natürlich, dass wir morgen unseren Fans etwas zurückzahlen können für ihre riesige Unterstützung. Für alle Zuschauenden, die das erste Mal zuschauen, wünsche ich viel Spass und hoffe, dass wir ein tolles Handballspiel bieten können - geniesst es.