Die 1200 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Saalsporthalle wurden nicht enttäuscht – es war die erwartete packende und mitreissende Partie wie schon die ersten drei Spiele in diesem Play-Off Final. Nachdem sich die GC-Frauen in Spiel zwei und drei mit nur einem Tor Unterschied durchsetzten, schlug dieses Mal das Pendel in Richtung der St.Gallerinnen. Mit dem Buzzer-Beater von Brühl-Spielerin Laurentia Wolff zum 25:26 steht fest, dass es am Freitag in die Belle, das alles entscheidende fünfte Spiel, geht im Kampf um den Meistertitel.
«Leider ist es vor einer fantastischen Kulisse nicht so gelaufen, wie wir uns das erhofft haben, aber ich bin trotzdem stolz auf unsere Leistung», resümiert Coach Kent Ballegaard nach der Partie. Der Start gelingt dem GC-Team so gar nicht. Nach neun Minuten liegt man 1:7 im Rückstand. Doch dann zeigt sich erneut eine der grossen Stärken unserer SPL1: Ihre beeindruckende Mentalität, wenn es mal nicht so läuft. So sagt auch Captain Leonie Aellen: «Aufgrund unseres Teamgeists, unserer Mentalität und unserer Einstellung, dass wir nur gewinnen und nichts verlieren können, sind wir wieder rangekommen». Und sie fügt begeistert an: «Es ist richtig genial, Woche für Woche mit diesem Team auf dem Feld zu stehen. Ein Team, das immer kämpft, egal wie weit man im Rückstand ist und unabhängig vom Spielstand.»
In der zweiten Halbzeit, angefeuert durch ein fantastisches Publikum, schaffen die GC-Frauen schlussendlich den Anschluss und gleichen in der 37. Minute mit einem Treffer durch die an diesem Nachmittag zur Best-Playerin auf Seiten von GC ernannte Leonie Aellen zum 15:15 aus. Danach ist es erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer packenden Schlussphase. Im Gegensatz zum Spiel am Mittwoch, wo Kim Erni mit einem wuchtigen Rückraum-Schuss den Siegestreffer wenige Sekunden vor Schluss erzielte, gelingt dieses Mal den Brühlerinnen der letzte entscheidende Treffer. «Diesmal hatte Brühl den berühmten Vorsprung, und so ist das eben in solchen Spielen», meint Kent Ballegaard. Leonie Aellen spricht von dem «Quäntchen Glück», das heute bei den Brühlerinnen lag.
Auch wenn am Schluss des Tages der erste Matchball nicht genutzt werden konnte, so gibt es keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Ein stolzer Kent Ballegaard schaut dann auch schon vorfreudig auf den Freitag: «Am Freitag ist die finale Partie, und wir haben jetzt die Erfahrung gemacht, wie es in solchen Spielen zugeht. Wir werden das gestern Gelernte mitnehmen und bereit sein, den Titel auswärts zu holen.»
Das alles entscheidende fünfte Spiel findet am Freitag, 31. Mai um 18.15 Uhr in der St.Galler Kreuzbleiche statt. Die Partie wird ebenfalls wieder live durch SRF Info übertragen.
Wir danken allen Zuschauenden, die den Weg in die Saalsporthalle gefunden haben, für ein riesiges Handball-Fest. Auch wenn es noch nicht zur ganz grossen Sensation auf dem Spielfeld gereicht hat, so waren der hohe Andrang und die überragende Stimmung ein Erfolg und eine Wertschätzung für unser Team, unseren Verein und den Frauen-Handball auf dem Platz Zürich. Danke!
Foto: Frédéric Diserens