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European League: Schwierige Ausgangslage für GC Amicitia Zürich (QHL)

European League: Schwierige Ausgangslage für GC Amicitia Zürich (QHL)

Nach dem gelungenen Saisonstart gegen den Aufsteiger RTV 1879 Basel wartete mit dem HC Kriens-Luzern eine anspruchsvollere Aufgabe auf GC Amicitia Zürich. Im Hinspiel in der Qualifikation für die European League wurde der Mannschaft von Werner Bösch präsentiert, wie es auf europäischem Niveau zu und her gehen könnte. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit gaben die Zürcher das Spiel aus der Hand – die Qualifikation für die European League wird zur grossen Herausforderung.
Luca Martello

Obschon GC Amicitia Zürich in der Defensive von Beginn an Mühe gegen den HC Kriens-Luzern bekundete, schien man das Spiel im Griff zu haben. Vor rund 700 Zuschauerinnen und Zuschauer erarbeitete sich das Team von Werner Bösch einen Drei-Tore-Vorsprung und konnte mit der offensiven Leistung durchaus zufrieden sein. Innert knapp fünf Minuten gelang GC Amicitia Zürich allerdings kaum noch Zählbares und so resultierte in der Halbzeit bereits ein Rückstand – mit dem Resultat von 18:19 aus Zürcher Sicht war man gewillt, sich insbesondere in der Defensive zu verbessern.

Trotz aller guter Vorsätzen entwickelte sich das Spiel in der zweiten Halbzeit zu einem veritablen Desaster. Überfordert vom Tempo der Luzerner wurde GC Amicitia förmlich überrannt und im Minutentakt erhöhten die Gastgeber den Vorsprung – sechs Minuten vor Schluss netzte Valentin Wolfsberg zum Zwischenstand von 33:22 ein. GC Amicitia gelangen in den ersten 20 Minuten lediglich eine Handvoll Tore – auch Martin Popovski, der sehr stark ins Spiel startete, vermochte an seine Leistung nicht anzuknüpfen. Zu viele technische Fehler, zu viel Eigenversuche und die Tatsache, dass man nicht mehr als Team agiert, produzierte eine Halbzeit zum Vergessen, wie auch Werner Bösch, Headcoach von GC Amicitia bestätigt: «Wir haben schon die letzten paar Minuten vor der Pause den Kopf verloren. Der Start in die zweite Halbzeit war dann schlecht. Wir haben nicht mehr als Mannschaft agiert und wollten mit Einzelaktionen das Spiel zurückholen. So wird es immer schwierig, man kann nur als Team gewinnen. Auch mit Glück gegen Spielende konnten wir den Abstand auf sechs Tore reduzieren und haben uns so eine minime Chance erhalten, den Rückstand wettzumachen.»

Trotz – oder wegen – der desolaten Leistung in weiten Teilen der zweiten Halbzeit bäumte sich GC Amicitia auf und konnte in den letzten Minuten des Spiels eine allenfalls bedeutende Resultatkorrektur anbringen. Mit dem Schlussresultat von 37:31 verabschiedete man sich vom Luzerner Publikum.

Zusammenfassend gilt es nach zwei absolvierten Ernstkämpfen festzuhalten: Handballspiele dauern 60 Minuten – ein Nachlassen wird auf höchstem Schweizer Niveau bestraft. Gegen den Aufsteiger kann es zu einem Sieg reichen, gegen den Vizemeister droht mit einer schlechteren zweiten Halbzeit eine Kanterniederlage. Nun gilt es, die Leistungen kontinuierlich zu stabilisieren, vielleicht liegt dann eine Überraschung im Rahmen des Möglichen.

Voller Fokus auf das nächste Meisterschaftsspiel

Viel Zeit zur Korrektur bleibt GC Amicitia nicht; bereits am kommenden Mittwoch, 4. September, treten die Zürcher gegen den HSC Kreuzlingen an. Die Thurgauer haben aufhorchen lassen, konnten nämlich auch sie ihr erstes Meisterschaftsspiel gegen den TSV St. Otmar St. Gallen für sich entscheiden. Es wird also kein einfacher Weg, die anvisierten zwei Punkte in Zürich zu behalten. Philip Hohl, Präsident von GC Amicitia Zürich: «Wir haben im Vorfeld über die Wichtigkeit eines gelungenen Saisonstarts gesprochen. Nach dem erfreulichen Start in die Meisterschaft wurde unserem Team in der Qualifikation für die European League die Augen geöffnet. Nun gilt es, mit harter und konzentrierter Arbeit Spiel für Spiel zu nehmen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Stabilität hinbringen.»