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MU13E: Vom Kindergarten zur Leistungsmannschaft

MU13E: Vom Kindergarten zur Leistungsmannschaft

Als das U13 Elite sich im Mai zum ersten Training traf, war für die meisten vieles neu. Auf der einen Seite standen viele neue Gesichter in der Halle und auf der anderen Seite stand ein neu zusammengesetztes Trainerteam.

Nach zwei Jahren als Assistenztrainer unter Gernot Drossel im U13 Elite, startete Linus Ruzek in seine erste Saison als Cheftrainer. Assistiert wird er von den letztjährigen Vizeschweizermeisterspieler in der U19 Robin Schmid und Silvan Fürst, der als Torhütertrainer gewonnen werden konnte. Das junge Trainertrio darf zudem auf die Unterstützung von Routinier Stefan Laszlo zählen.

Das neu formierte Trainerteam stand vor der Aufgabe aus einem Haufen talentierter Spieler eine Leistungsmannschaft zu bilden. Schnell mussten die Basics, nicht prellen, schnell spielen, Stosspässe, abrollen etc. verinnerlicht werden. Die Coaches konnten sich von Anfang an auf ein motiviertes Team verlassen, was die Arbeit erheblich vereinfachte. Die Fortschritte waren dementsprechend gross in den ersten Wochen. Schnell zeigte sich das Potential im Tempospiel dieser jungen Mannschaft. Nach Ballgewinn gibt es nur noch eine Richtung, vorwärts. Mit vielen Trainings, teilweise auch am Wochenende, kam das Trainerteam schnell vorwärts in ihrem Plan und so verfügte die Mannschaft auch rasch über eine breite Auswahl an Spielzügen im Positionsangriff.

Die grösste Aufgabe war aus den Jungs Leistungssportler zu bilden. Zwar haben doch schon einige Spieler letztes Jahr im Elite mitgespielt oder zumindest mittrainiert und auf diesem Fundament konnte super aufgebaut werden, trotzdem war es für viele das erste Mal Bestandteil einer Elite-Mannschaft zu sein. Immer wieder mussten sich die Jungs den Satz: «Wir wollen keine Kindergärtner, sondern Leistungssportler in der Halle» anhören. Doch dieser Satz zeigte nach und nach seine Wirkung. Das Auftreten der Spieler in der Halle wurde immer öfters dem Anspruch eines Elite-Spielers gerecht.

Vor den Sommerferien stand dann der erste Gradmesser an. Wir wurden nach Schaffhausen zu einem internationalen Turnier, mit Mannschaften aus Deutschland wie Göppingen eingeladen, wo das Team den verdienten zweiten Platz belegen konnte. Im Spiel um Platz eins gegen Schaffhausen zeigte sich jedoch ein Problem, mit dem die Mannschaft schon seit Beginn der Vorbereitung zu kämpfen hatte. Im Spiel gegen Schaffhausen wartete zum ersten Mal ein richtiger Gegner auf uns, und es zeigte sich das, was im Training schon zu sehen war. In Wettkampfsituationen weicht das Team zu sehr vom Konzept ab. Das Spiel wird überhastet und besteht nur noch aus Einzelaktionen und so mussten wir uns den Kadetten aus Schaffhausen geschlagen geben. Diese Lehrstunde war aber extrem wertvoll für das Team und kurz danach ging es in die wohlverdienten Sommerferien.

In der letzten Sommerferienwoche traf sich das Team zum Start der letzten Vorbereitungsphase. Zwei Trainings pro Tag und Videoanalysen standen auf dem Programm. Nach dieser Woche verabschiedete sich Linus in die Ferien. Für fünf Wochen war er mit dem Zug in Frankreich, Spanien und Portugal unterwegs. Für die Vorbereitung war dies sicher nicht optimal, jedoch war die Reise schon lange geplant und konnte nicht mehr verschoben werden. Linus wurde jedoch von Robin, Silvan und Stefan hervorragend vertreten. Das Team entwickelte sich nach und nach weiter und konnte sich vor dem Saisonstart noch an einem Turnier in Gossau messen, welches souverän gewonnen wurde. Als Linus dann zurückkam war es nur noch eine Woche zum ersten Saisonspiel in Winterthur. Mit Erinnerung an das Turnier in Schaffhausen, stand es an oberster Stelle den Jungs zu verinnerlichen, dass wir über eine starke Abwehr, Tempospiel und über einen disziplinierten Positionsangriff gut ins Spiel starten können und müssen.

Als sich die Mannschaft am Samstagmorgen am Hauptbahnhof traf, herrschte neben grosser Vorfreude auch eine gewisse Nervosität. Nach der langen, intensiven Vorbereitung war es höchste Zeit für den ersten Ernstkampf mit einer ersten Standortbestimmung. Die Mannschaft setzte den Matchplan hervorragend um. In den ersten zwanzig Minuten liessen sie gerade mal fünf Tore zu. Im Angriff spürte man zwar noch die Anfangsnervosität, weshalb sich die Jungs für die gute Deckungsarbeit noch nicht wirklich belohnen konnten und in der zwanzigsten Minute nur mit einem Tor führten. Danach folgte aber in vier Minuten ein fünf zu null lauf und bis zur Pause konnte der Vorsprung auf 14:7 ausgebaut werden. Die zweite Halbzeit startete wieder ein wenig holprig und man musste einige unnötigen Gegentore schlucken. Mit einem acht zu null lauf zwischen Minute 44 und 49 konnte der Vorsprung auf zwischenzeitlich 14 Tore ausgebaut werden. Am Schluss konnten die Mannschaft einen 31:18 Sieg im Derby gegen Winterthur feiern – was ein Saisonstart! Diese Mannschaft, die zum Start der Vorbereitung teilweise wirklich noch mehr einem Kindergarten glich, trat in Winterthur als geschlossene Leistungstruppe auf, die hohe Ziele verfolgt und sich in jedem Training verbessern will.

 

Bericht: Linus Ruzek