Während der Woche durfte er der Trainerlegende Talant Dujshebaev bei der täglichen Arbeit zusehen. Neben den Trainings, besuchte Oscar auch zwei Spiele. Zuerst das Champions League Spiel gegen HBC Nantes und anschliessend noch das polnische Topspiel gegen Wisła Płock. Zudem bot sich immer wieder die Möglichkeit zum Austausch mit Talant Dujshebaev. Oscar berichtet uns ein wenig von dieser Woche:
Was war das Highlight dieser Woche für dich?
Das Highlight für mich war ganz klar die Zeit, mit Talant Dujshebaev zu sprechen. Ich hatte einige sehr gute Gespräche mit ihm – wir haben viel über unsere Philosophien des Handballs, aber auch über das Leben gesprochen. Es war etwas Besonderes, Erfahrungen mit jemandem zu teilen, den man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, und gegenseitig Wissen auszutauschen.
Das Champions-League-Spiel gegen Nantes war natürlich unglaublich, doch die Rivalität, die Geschichte und die ganze Atmosphäre rund um das Spiel zwischen Kielce und Wisła Płock zu erleben, waren nochmals etwas ganz Besonderes.
Was nimmst du aus dieser Woche und insbesondere aus den Gesprächen mit Talant mit nach Zürich?
Sehr viele taktische Dinge – die ich aber nicht unbedingt im Detail teilen möchte. Es gibt so viele Möglichkeiten, taktische Elemente anzupassen oder zu übernehmen. Vor allem nehme ich aber mit, dass es nicht nur den einen Weg oder die eine Lösung gibt. Talant hat mir auch mitgegeben, dass man je nach Team und den Spielern, die man hat, anpassungsfähig sein muss, ohne jedoch seine eigene Essenz zu verlieren.
Ich habe erkannt, wie entscheidend es ist, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Das Team steht immer an oberster Stelle – es ist wie eine Familie. Du kannst den Spielern vieles direkt ins Gesicht sagen, solange du ehrlich mit ihnen bist. Du kannst sie an ihr Maximum pushen, viel von ihnen abverlangen, aber wenn etwas von aussen kommt, musst du der Erste sein, der sie verteidigt und unterstützt. Das hat Talant immer wieder betont – du musst deine Spieler bis zum Ende beschützen und unterstützen.
Die wohl prägendste Aussage von Talant war seine Antwort auf meine Frage, was es braucht, um der Beste zu werden: Um wirklich der Beste zu sein, musst du vor allem ein guter Mensch sein. Man sollte immer den Menschen an erste Stelle setzen. Die Spieler sind zwar Profis, aber in erster Linie sind sie Menschen.

